Häufig gestellte Fragen und Antworten zu PrEP
Auf dieser Seite haben wir häufig gestellte Fragen und Antworten bezüglich PrEP zusammengefasst. Dazu noch ein wichtiger Hinweis zur Einleitung: das Informationsangebot dieser Homepage richtet sich in erster Linie an Schwule bzw. "Männer, die Sex mit Männern haben" (MSM), was sich auch an der Auswahl der Fragen und den dazugehörigen Antworten hier widerspiegelt.
PrEP an sich ist aber für alle Menschen geeignet, unabhängig vom Geschlecht (damit sind auch explizit Menschen mit Transsexus umfasst) und der sexuellen Präferenz. Du hast weitere Fragen zu PrEP? Du hast noch Vorschläge für weitere Sachverhalte, die hier aufgeführt werden sollten? Dann schick uns doch einfach eine eMail, die Adresse dazu findest Du im Impressum.
PrEP als Medikament in Deinem Körper
Was genau ist PrEP?
Das Wort "PrEP" ist die Abkürzung für Präexpositionsprophylaxe und bedeutet auf einen Absatz komprimiert, dass durch die vorbeugende Einnahme des HIV-Medikaments Truvada™ bei Personen mit einem negativen HIV-Status eine Infektion mit HIV verhindert werden kann, wenn es zu sexuellen Handlungen mit Personen kommt, die (unbekannterweise) HIV-positiv sind. Dieser Schutz besteht sogar selbst dann, wenn auf das Kondom als Schutzmaßnahme verzichtet wird. Ausführliche Informationen dazu findest Du auf dieser Seite.
Wie funktioniert die PrEP?
Bei der PrEP kommen die beiden in Truvada enthaltenen antiretroviralen Wirkstoffe Emtricitabin und Tenofovir zum Einsatz. Sie verhindern, dass vom HI-Virus befallene Körperzellen in den Schleimhäuten sich weiter vermehren können und unterbinden auf diese Art und Weise eine Infektion mit HIV bei Personen, die negativ sind.
Sind PrEP und PEP das gleiche?
Nein, beide Begriffe dürfen nicht miteinander verwechselt werden. Bei der PrEP wird das HIV-Medikament Truvada vorbeugend eingenommen, um eine HIV-Infektion bei HIV-negativen Personen zu unterbinden. Siehe dazu auch die beiden vorherigen Frage.
Die PEP (Postexpositionsprophylaxe) kommt als Notfallmaßnahme zum Einsatz, wenn es beim Sex zu einem Unfall gekommen ist (Kondom gerissen, etc) und eine erhöhte Wahrscheinlichkeit bestanden hat, dass es zu einer Infektion mit HIV gekommen sein könnte. Sinnbildlich könnte man es auch als "die Pille danach" umschreiben. Im Gegensatz zur PrEP kommen bei der PEP drei Wirkstoffe zum Einsatz (i.d.R. Raltegravir + Tenofovir + Emtricitabin), die über einen Zeitraum von meist einem Monat eingenommen werden müssen. Eine mögliche HIV-Infektion kann so in den meisten Fällen vermieden werden.
Ganz wichtig: Mit der PEP sollte so schnell wie möglich nach einem Risikokontakt bzw. Sex-Unfall angefangen werden. Innerhalb von zwei Stunden bis 24 Stunden ist das Optimum, 48 Stunden und in einigen Fällen 72 Stunden gilt als letztes Zeitfenster. Sollte der Unfall am Wochenende passiert sein, kann auch die Notaufnahme des Krankenhauses helfen bzw. vermitteln.
Für weitere Infos zur PEP siehe hier.
Zu welchen Arzt soll ich gehen, wenn ich PrEP einnehmen möchte?
Am sinnvollsten ist der Gang zu einer HIV-Schwerpunktpraxis. Die Ärzte dort kennen sich mit der Thematik aus und können Dich beraten und das Privatrezept ausstellen. Um zu erfahren, wo sich die nächste Praxis in Deiner Umgebung befindet, klicke einfach hier auf diesen Link.
Leider kommt es in einigen wenigen Fällen abseits von Großstädten noch vor, dass sich Ärzte gegen PrEP aussprechen und Dich nicht behandeln möchten. Sei es weil sie mit dem Thema noch nicht vertraut sind oder weil sie befürchten, dass dadurch anderen Geschlechtskrankheiten Tür und Tor geöffnet werden (siehe dazu auch die Fragen einen Themenblock höher). Das der Arzt durch sein eigenes Verhalten dann dafür sorgt, dass Du womöglich später mit einer akuten HIV-Infektion vorstellig werden musst, wird dabei meist nicht weiter bedacht.
Falls Du auf so einen Arzt stoßen solltest, informiere bitte die HIV-Diskriminierungsstelle, die auch Fälle zu PrEP entgegen nimmt. Alternativ kannst Du auch uns eine eMail schreiben, die Adresse findet Du im Impressum. Wir haben eine eigene Liste erstellt, wo alle uns bekannten Ärzte und Praxen verzeichnet sind, bei denen man wegen der PrEP vorstellig werden kann.
Welche Untersuchungen sind vorab notwendig, bevor mit der PrEP angefangen werden sollte?
Vor dem Start der PrEP muss ein HIV-Test (am besten ein Test der 4. Generation mit p24-Antigen-Nachweis) durchgeführt werden, damit sichergestellt ist, dass keine unentdeckte HIV-Infektion vorliegt. Hier sollte man dann auch etwas Selbstdisziplin üben und keine unnötigen Risikokontakte wenige Tage und Wochen vorher eingehen, da diese dann noch nicht vom HIV-Test abgedeckt werden. Ebenso müssen die Werte der Niere und Leber erfasst werden und der Impfstatus von Hepatitis B überprüft und ggf. aufgefrischt werden.
Hinweis: Eine Impfung bzw. Impfauffrischung gegen Hepatitis A und Hepatitis B übernimmt die Krankenkasse und sollte daher (unabhängig davon, ob man sich für die PrEP entscheidet oder nicht) auf jeden Fall durchgeführt werden!
Ist PrEP nicht pure Chemie und damit eine Belastung für den Körper?
Truvada wird seit fast 15 Jahren zur Behandlung von HIV eingesetzt. Entsprechend groß sind die gesammelten Erfahrungen mit diesem Medikament, auch in der Langzeitwirkung. Nicht ohne Grund wurde dieses Medikament zu einem der erfolgreichsten und mit am häufigsten eingesetzten Medikamente in der HIV-Therapie, da die große Masse dieses Medikament ohne größere Probleme und Nebenwirkungen verträgt.
Gleichwohl kann es bei einigen wenigen Personen zu Veränderungen z.B. bei den Nierenwerten oder der Knochendichte kommen. Daher sollte die Einnahme von PrEP immer von einem HIV-Schwerpunktarzt begleitet werden, der die Nierenwerte dann regelmäßig erfasst. Wird PrEP dann wieder abgesetzt, normalisieren sich auch diese Werte i.d.R. wieder allmählich.
Welche Nebenwirkungen können bei PrEP auftreten?
Wie bei jedem anderen Medikament auch kann es während der Einnahme zu Nebenwirkungen kommen. Häufiger wird über Durchfall, Übelkeit oder Kopfschmerzen berichtet. Ebenso auch Bauch- und Gelenkschmerzen. Andere wiederum leiden an Müdigkeit oder Schlafstörungen. Sollten Nebenwirkungen auftreten, empfiehlt es sich, die PrEP zum Abend einzunehmen, damit man den Peak der Nebenwirkungen über Nacht verschläft. Nach ein paar Tagen bis Wochen Eingewöhnungszeit minimieren sich die Nebenwirkungen meist wieder auf Null, da der Körper sich an das Medikament gewöhnt hat.
Es soll hier nicht verschwiegen werden, dass es (wenn auch seltene) Fälle gibt, wo es zu schwereren Nebenwirkungen oder gesundheitlichen Problemen (z.B. eine Verschlechterung der Nierenwerte) kommen kann. Es handelt sich hierbei aber um keine irreversible Schäden und mit Absetzung der PrEP normalisieren sich z.B. die Nierenwerte auch wieder. Aus diesem Grund sollte die PrEP immer in Begleitung mit einem Arzt eingenommen werden. Die Überwachung der Nierenwerte gehört mit zur PrEP-Leitlinie und wird vom Arzt durchgeführt.
Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten? Wie sieht es zum Beispiel mit Aspirin oder anderen rezeptfreien Medikamenten aus?
Bei einigen Medikamenten kann es in der Tat zu Wechselwirkungen kommen. Die in vielen Magensäureblockern enthaltene Wirkstoffgruppe der Antazida ("Rennie") kann z.B. die Aufnahme von PrEP über die Magenwand behindern, beide Medikamente sollten daher zeitlich getrennt eingenommen werden. Während Aspirin oder Paracetamol als Schmerzmittel keine Wechselwirkung mit PrEP verursachen, kann Diclofenac in Kombination mit PrEP eine negative Auswirkung auf die Nierenwerte haben, hier sollte dann besser auf Ibuprofen ausgewichen werden. Hier kommt es neben der Dosis bzw. Stärke natürlich auch auf die Dauer der Einnahme an. Generell sollte die längere Einnahme von Schmerzmitteln immer mit einem Arzt abgesprochen werden.
Die Deutsche Aids-Hilfe hat bezüglich Wechselwirkungen ein übersichtliches PDF-Dokument erstellt, welches hier runtergeladen werden kann. In dem Dokument einfach nach "Truvada" suchen, um die Wechselwirkungen zu finden. Auf der Homepage von DocMorris gibt es ebenfalls einen einfach zu bedienenden Wechselwirkungscheck in deutscher Sprache.
Eine weitere Übersicht der Wechselwirkungen kannst Du dir auf dieser Seite anschauen: HIV Drug Interactions (unter dem Reiter "HIV Drugs" den Begriff "Truvada" eingeben und dann darunter bei den Wirkstoffen "Emtricitabine" und "Tenofovir-DF" den Haken setzen, in der mittleren Spalte nach dem Wirkstoff/Medikament suchen, z.B. "Paracetamol"). In der rechten Spalte werden dann mögliche Wechselwirkungen angezeigt.
Bei Unsicherheiten kannst Du natürlich auch den Dich betreuenden HIV-Schwerpunktarzt befragen.
Gibt es Wechselwirkungen bei Medikamenten gegen Heuschnupfen bzw. anderen Allergien?
Die in den Medikamenten (Augentropfen, Nasensprays und Tabletten) überwiegend verwendeten Wirkstoffe Azelastin, Cetirizin, Ebastin, Fluticason oder Mometason haben keine bekannten Wechselwirkungen mit der PrEP.
Gibt es Wechselwirkungen mit der Grippeschutzimpfung? Oder kann ich mich ohne Probleme impfen lassen?
Die Grippeschutzimpfung kannst Du ohne Probleme bei Deinem Arzt durchführen lassen, es gibt keine bekannten Wechselwirkungen mit der PrEP.
Verträgt sich die PrEP mit den neuen COVID-19-Impfstoffen gegen das Coronavirus?
Die beiden in der EU bereits zugelassenen Impfstoffe (BioNTech, BNT161b2 sowie Moderna, mRNA-1273) gegen das Coronavirus (SARS-CoV-2) vertragen sich ohne Probleme mit der HIV-PrEP. Die ersten schwulen Alten- und Krankenpfleger wurden bereits geimpft und es gab keine Komplikationen, ebenso wurden auch in der Phase-III-Studie keine Komplikationen in diesem Zusammenhang beobachtet.
Ich musste mich übergeben, muss ich die Tablette dann nochmal einnehmen?
An dieser Stelle zitieren wir mal direkt den Beipackzettel von Truvada: "Wenn Sie sich weniger als 1 Stunde nach der Einnahme von Truvada übergeben haben, nehmen Sie eine weitere Tablette ein. Sie brauchen keine weitere Tablette einzunehmen, wenn Sie sich mehr als 1 Stunde nach der Einnahme von Truvada übergeben haben."
Ich bin noch Minderjährig, ist die PrEP auch für mich geeignet? (Update: Juli 2018)
Das Medikament Truvada (welches z.Z. für die PrEP zugelassen ist) kann auch an minderjährige Personen verschrieben werden, siehe dazu die aktuelle PrEP-Leitlinie. Junge Menschen, die sich noch im Wachstum befinden (bis ca. 21 Jahre), sollten die Einnahme von PrEP aber auf jeden Fall mit einem Arzt besprechen, um mögliche Komplikationen (z.B. Auswirkung auf die Knochendichte, etc) auszuzloten.
PrEP im alltäglichen Leben
Was ist der Unterschied zwischen täglicher und anlassbezogener Einnahme?
Bei der täglichen Einnahme nimmt man jeden Tag eine Tablette ein und erreicht somit einen dauerhaften hohen Wirkstoffspiegel im Körper. Auf den Monat gerechnet also 30 Tabletten.
Bei der annlassbezogenen Einnahme wird nur dann die PrEP eingenommen, wenn tatsächlich ein Risikokontakt ansteht. Diese Methode richtet sich daher vornehmlich an Personen, die nur selten Risikokontakte haben. 24 bis spätestens 2 Stunden vor dem Risikokontakt nimmt man zwei Tabletten zum Einstarten zu sich. 24 und 48 Stunden nach der ersten Einnahme nimmt man dann jeweils eine weitere Tablette. Insgesamt also vier Tabletten.
Sollte sich auch am nächsten Tag noch die Möglichkeit für ein weiteres Sexdate ergeben und PrEP benötigt werden, kann man den 24 Stunden-Rhythmus mit je einer Tablette einfach verlängern. Wichtig dabei ist es, dass die letzte Einnahme von PrEP zwei Tage nach dem letzten Risikokontakt liegt.
Noch ein Hinweis zum Zeitpunkt der Einnahme vor dem Risikokontakt: Je größer der Zeitraum vor dem möglichen Sex ist, desto besser kann sich der Wirkstoff im Körper verteilen und an den entsprechenden Stellen wirken. Bei weniger als zwei Stunden besteht daher ein erhöhtes Risiko einer möglichen Infektion. Für ein spontanes Sexdate ist die anlassbezogene PrEP daher weniger geeignet.
In Deutschland ist nur die PrEP für die tägliche Einnahme zugelassen, nur dafür bekommt man ein Privatrezept. Entsprechend schwer tun sich auch Ärzte und HIV-Beratungsstellen, die anlassbezogene PrEP zu empfehlen bzw darüber zu beraten. Wer 4x im Monat einem möglichen Risikokontakt ausgesetzt ist (alleine damit also 16 Tabletten schluckt) bzw. jedes Wochenende die Sau raus lässt, sollte sich überlegen, gleich auf die tägliche Einnahme zu wechseln.
Muss ich bei der täglichen Einnahme immer stets auf die exakte gleiche Uhrzeit achten?
Nein, die Uhrzeit der Einnahme darf vom täglichen Rhythmus um mehrere Stunden abweichen (z.B. durch Schichtbetrieb, Überstunden auf der Arbeit, etc) ohne dass es zu Problemen kommt. Siehe dazu auch die nächste Frage.
Ich stelle es mir etwas schwierig vor, jeden Tag an die Einnahme der Tablette zu denken. Was ist, wenn ich es mal vergesse?
Wenn bei der täglichen Einnahme mal ein Tag vergessen wird, ist dadurch nicht sofort der ganze Schutz weg. Der verbleibende Wirkstoffspiegel ist noch ausreichend hoch, so dass eine Infektion mit HIV recht unwahrscheinlich ist. Als Gegenbeispiel: Wird bei einem heißen Date das Kondom in der Hitze des Gefechts weggelassen, ist der Schutz in solch einem Falle gleich Null.
Um sich an die tägliche Einnahme zu gewöhnen und schon bald als "normal" anzusehen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neben dem einfachen Wecker vom Smartphone haben sich z.B. auch Apps bewährt, die täglich daran erinnern, die Tablette einzunehmen. Auch die intelligenten Helfer im Haus (Alexa, Google, Siri, etc) kann man verwenden, um an die Einnahme erinnert zu werden.
Und ganz klassisch: Es gibt auch Pillendosen mit 7 Fächern (für jeden Tag eine) genau in der Größe, dass eine PrEP-Tablette in ein Fach passt. Wenn man die z.B. am Sonntagabend komplett auffüllt, kann man dann jeden Tag genau sehen, ob man die Tablette schon genommen hat oder nicht.
Wie verträgt sich PrEP mit Alkohol? Muss ich da aufpassen oder mich einschränken?
Dein Partyleben kannst Du weiterhin so ausleben, wie Du möchtest. Das Glas Wein zum Abendessen mit einem Date, ein paar Flaschen Bier auf einer Geburtstagsfeier oder auch im Tanzclub die härteren Sachen (z.B. "Wodka Red Bull") vertragen sich mit PrEP (Truvada) problemlos.
Ich plane eine Flugreise. Darf ich PrEP ohne Probleme im Handgepäck mitführen?
Generell darf jeder Flugpassagier seine benötigten Medikamente bei Flugreisen mitführen (Ausnahmen gibt es, die sind hier aber nicht Thema). Bei Flugreisen innerhalb der EU ist die Mitnahme eh unproblematisch, bei Reisen ins Ausland gelten je nach Reiseziel andere Bedingungen. Die USA verlangen z.B. das mitführen eines entsprechenden (in englischer Sprache) vom Arzt ausgefüllten Attest, aus dem hervorgeht, dass man auf das Medikament angewiesen ist. Im praktischen Alltag wird dies erfahrungsgemäß während der Einreisekontrolle aber meistens gar nicht benötigt, sollte man mal das Pech haben und "rausgewunken" werden.
Anders sieht die Situation aus, wenn man in Länder einreisen möchte, die Restriktionen gegen Homosexuelle und/oder HIV-positive Menschen durch die Gesetzgebung erlassen haben (z.B. stark muslimisch geprägte Länder). Hier könnte einem dann die Einreise verweigert werden, wenn der Grenzbeamte auf Grund der mitgeführten PrEP-Medikamente davon ausgeht, dass Du vielleicht HIV-positiv bist. Weitere Informationen dazu findest Du unter diesem Link.
PrEP und Safer Sex
Kondome haben sich doch eigentlich bewährt. Wieso wird jetzt soviel Werbung für PrEP gemacht?
Wenn Du mit der Verwendung von Kondomen in der Vergangenheit nie Probleme hattest, besteht kein Anlass, Deine Strategie von "Safer Sex" zu ändern. Zumal sie sehr preiswert ist. Ggf könnte man darüber nachdenken, PrEP als zusätzlichen Schutz einzusetzen, da Kondome keinen hundertprozentigen Schutz vor HIV bieten (ein Kondom kann reißen, etc).
Gleichwohl gibt es doch viele, die kein Gummi benutzen. Bei einigen ist es ein seltener Ausrutscher, bei anderen schleicht sich dieser Vorgang mehr und mehr ein ("es ist ja bis jetzt immer alles gut gegangen") und wiederum andere benutzen Kondome einfach aus Prinzip nicht. Gründe dahinter gibt es viele: das Hantieren und Auspacken, der Geruch vom Gummi, Erektionsprobleme beim Überstreifen, vermindertes Gefühl der Intimität oder einfach der gehemmte Spaß z.B. auf einer Sexparty, wenn man alle fünf Minuten ein neues Gummi rüberziehen muss.
Hier mit erhobenen Zeigefinger den Moralapostel zu spielen wäre verkehrt. Die AIDS-Kampagnen der letzten 30 Jahre ("Tina, was kosten die Kondome?") kommen an ihre Grenzen. Wenn die Neuinfektionen mit HIV auf Dauer wirksam reduziert werden sollen, brauchen wir weitere Bausteine beim Safer Sex. Seit fast zehn Jahren ist mit "Schutz durch Therapie" bereits ein zweiter wichtiger Baustein mit im Spiel. Mit PrEP kommt hier nun ein dritter Baustein hinzu. Alle drei Bausteine zusammen bilden ein mächtiges Werkzeug, um zukünftig die jährlichen Neuinfektionen mit HIV dauerhaft zu reduzieren. Welchen dieser Bausteine jeder für sich selbst verwenden möchte, sollte jedem selbst überlassen werden.
Wie sicher ist PrEP denn jetzt eigentlich? Im Internet bin ich über Zahlenwerte von 86% und so gestolpert, das überzeugt mich nicht wirklich.
Hier muss man zwischen zwei Sichtweisen unterscheiden. Da haben wir auf der einen Seite die reine medizinische Wirkung. Diese liegt bei Truvada (das haben frühere Studien bereits gezeigt) deutlich im (oberen) Bereich von 90 Prozent und gilt damit als sehr sicher. Einige Studien geben sogar einen Schutz von 99% an, was einer höheren Schutzquote entspricht als bei Kondomen.
Dann gibt es noch die Gesamteffektivität, diese Werte wurden z.B. in der PROUD- und der IPERGAY-Studie mit jeweils 86% ermittelt. Hier wird auch erfasst, wenn Studienteilnehmer die PrEP nur unregelmäßig eingenommen haben oder die Einnahme ganz abgebrochen wurde und es infolgedessen zu einer HIV-Infektion gekommen ist. Sinn und Zweck solcher Studien ist es nämlich auch, herauszufinden wie gut die Leute damit umgehen können, täglich eine Pille einzunehmen. Und da sind 86% ein erstaunlich guter Wert.
Nach wievielen Tagen bin ich geschützt, wenn ich die PrEP einnehme?
Hierzu gibt es verschiedene Ansichten. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass nach vier bis fünf Tagen der Wirkstoffspiegel ausreichend hoch ist, wenn man sich für die tägliche Einnahme entschieden hat. Vorsichtigere und ältere Empfehlungen aus den USA gehen von sieben Tagen aus beim aufnehmenden Analverkehr (also wenn man passiv ist ) und 20 Tage für den aktiven Partner. Dem stehen die Erfahrungen der anlassbezogenen Einnahme gegenüber, hier wird spätestens zwei Stunden vor dem Sex mit zwei Tabletten gestartet und kein weiterer Unterschied zwischen aktiven und passiven Analverkehr gemacht. Für weitere Informationen siehe auch hier dieses Info-PDF (ab Seite 5).
Es soll HIV-Virenstämme geben, die eine Resistenz gegenüber PrEP haben. Stimmt das?
Das stimmt. Es gibt HIV-Virenstämme, die gegen einen oder beide Bestandteile der PrEP eine Resistenz entwickelt haben. Diese Mutation kommt aber zum Glück nur sehr selten vor und überträgt sich auf Grund der Mutation auch schwerer, als die anderen HIV-Stämme. Ganz ausschließen lässt sich eine Infektion aber nicht, wenn der HIV-Infizierte noch keine Therapie macht und seine Virenlast somit noch nicht unter Nachweis gesunken ist und es dann zum sexuellen Kontakt mit jemanden kommt, der PrEP einnimmt. Weltweit sind aber nur eine handvoll Fälle bekannt bzw. dokumentiert, wo es unter diesen Umständen zu einer Infektion gekommen ist.
Gibt es Fälle, wo es trotz korrekter Einnahme der PrEP zu einer Infektion mit HIV gekommen ist?
Belegt bzw. dokumentiert sind bis jetzt sechs Fälle weltweit, wo es trotz der Einnahme von PrEP zu einer Infektion mit HIV gekommen ist. Bei den ersten beiden Fällen (festgestellt in New York und Toronto) erfolgte die Infektion mit einem HIV-Stamm, der gegen Truvada eine Resistenz entwickelt hatte. Dieser Stamm kommt aber zum Glück nur selten vor und überträgt sich auch nur recht schwer.
Der dritte dokumentierte Fall stammt aus Amsterdam und ist noch nicht eindeutig geklärt. Hier erfolgte die Ansteckung mit einem HIV-Stamm, der eigentlich keine Resistenz gegen PrEP hat. Bemerkenswert ist aber die Tatsache, dass der 50jährige Mann in den acht Monaten vor der HIV-Diagnose pro Monat mit 12 bis 75 verschiedenen Männern kondomlosen passiven Analverkehr praktiziert hatte (er hatte eine Art Tagebuch darüber geführt) und auch eine nicht unerhebliche Menge an Drogen (Chemsex) zumindest zeitweise mit im Spiel war.
Bei dem vierten Fall von Anfang 2018 war u.a.h mangelhafte ärztliche Begleitung mit die Ursache, sprich die Kontrolluntersuchungen alle drei Monate haben nicht stattgefunden und dem Patienten wurde ein Rezept für 12 Monate ausgestellt und danach nicht weiter begleitet und betreut. Zusammen mit unregelmäßiger Einnahme kam so leider zu einer Infektion.
Ein sechster Fall wurde März 2019 aus Australien bekannt, hier hatte sich ein PrEP-Aktivist der ersten Stunde mit HIV infiziert (er benutzte das anlassbezogene Einnahmeschema), genauere Daten zu diesem Fall liegen aber noch nicht vor (HIV-Virenstamm, etc).
Es muss auch in Zukunft mit weiteren Fällen gerechnet werden, wo die PrEP nicht funktioniert hat. Auf die Gesamtzahl aller Menschen betrachtet, die weltweit die PrEP zum Schutz vor HIV einnehmen, bewegen wir uns aber immer noch in einem deutlichen niedrigen Promillebreich. Sowohl Kondome als auch die PrEP können keinen 100-prozentigen Schutz gewährleisten.
Schützt PrEP eigentlich auch vor anderen Geschlechtskrankheiten?
Nein, mit den anderen Geschlechtskrankheiten (STI) wie die Chlamydien, Gonorrhö (Tripper) oder Syphilis (um ein paar Beispiele zu nennen) kann man sich weiterhin infizieren, obwohl man die PrEP nimmt. Die Verwendung von Kondomen bietet hier aber auch nur einen bedingten Schutz, da sich viele STI auch über Schmierinfektionen verbreiten können.
Dazu ein paar Beispiele: Bei einer Syphilis-Infektion (Stadium 1) im Mund reicht schon (heftiges) Küssen aus, um den anderen Sexpartner anzustecken. Und wer eine Tripper-Infektion im Rachen hat und dann z.B. seine eigene Spucke als Gleitmittel beim Ficken benutzt, kann so unbeabsichtigt den passiven Partner anstecken, selbst wenn ein Kondom verwendet wurde.
Ist PrEP denn dann überhaupt sinnvoll? Seit Jahren steigen doch die jährlichen gemeldeten Fallzahlen von Geschlechtskrankheiten.
Die Zunahme von Geschlechtskrankheiten (STI) ist in der Tat ein Problem für sich, aber nicht auf PrEP zurückzuführen. Wäre PrEP in Europa nicht erhältlich, würden die jährlichen Fallzahlen z.B. für Syphilis trotzdem steigen. Hier ist der Grund im veränderten sozialen Verhalten zu suchen, die ganzen Dating-Apps machen es gerade in fremden Städten einfacher denn je, ein schnellles Sexdate zu arrangieren (siehe Grafik).
Das offizielle "PrEP-Protokoll" sieht daher vor, dass man sich regelmäßig (am besten alle drei Monate) auf STI testen lässt, um so im Falle einer Infektion die Infektionskette zu durchbrechen (dieses Vorgehen sollten im übrigen alle beherzigen, die häufiger Sex mit wechselnden Partnern haben und nicht nur für die, die PrEP nehmen möchten und/oder häufiger auf Kondome verzichten).
Wenn diese Kontrollen konsequent durchgeführt werden, dürften die gemeldeten jährlichen Zahlen mittel- bis langfristig sogar wieder sinken.
Oute ich mich nicht automatisch als Verantwortungslos, wenn ich durch PrEP signalisiere, dass ich (bewusst) auf das Kondom verzichte?
PrEP zu nehmen heißt ja nicht, dass man keine Kondome mehr benutzen darf! Ob und wie oft man Kondome weiterhin verwendet, bleibt ja jedem (in Absprache mit seinen Sexpartnern natürlich) selbst überlassen. PrEP bietet in jedem Fall einen zusätzlichen und sehr sicheren Schutz vor HIV. Daher ist PrEP zu nehmen schon für sich genommen eine sehr verantwortungsbewusste Entscheidung. Siehe dazu auch die erste Frage in diesem Block.
Es kommt im Moment trotzdem immer wieder noch vor, dass einige mit Kopfschütteln und Unverständnis reagieren, wenn auf PrEP als neue Schutzmöglichkeit hingewiesen wird. Das 30 Jahre lang eingehämmerte Dogma, das nur "Kondome schützen" lässt sich in diesem Umfeld nur schwer und in kleinen Schritten aufweichen.
Dazu muss man auch wissen und verstehen, mit welcher Urgewalt die Aids-Epidemie damals ab Mitte der 1980er Jahre in der schwulen Community eingeschlagen war. Viele haben damals Freunde verloren und mussten hilflos mit ansehen, wie das Virus immer weiter um sich griff. Kondome waren damals die einzige wirksame Methode, um sich vor HIV zu schützen.
Erste Ansätze, eine HIV-Infektion mit Medikamenten zu behandeln, waren mit schweren Nebenwirkungen verbunden. Dies änderte sich ab der Jahrtausendwende glücklicherweise gewaltig. Aus den Köpfen der älteren Generation lässt sich das Trauma der damaligen Zeit aber nur schwer löschen. Daran sollten auch PrEP-Konsumenten denken, wenn es mal zu einer Diskussion mit jemanden kommen sollte, der gegen PrEP ist.
Bezugnehmend auf die vorherige Frage, ich wurde in einem Chat (bei Gayromeo/Grindr/etc) aber trotzdem angefeindet wegen der Tatsache, dass ich PrEP nehme. Das hat mich ziemlich mitgenommen bzw. verunsichert.
Wenn die Grundhaltung in einem Chat hoch aggressiv wirkt bzw. der Chat plötzlich kippt, sollte man den Chat abbrechen. Diesen Menschen kann man in solch einem Fall nicht erreichen. Er zieht Dich selbst nur runter wenn man sich drauf einlässt. Wir müssen auch verstehen lernen, dass man nicht mit jedem über dieses Thema reden kann und somit keine Basis für in zielführendes Gespräch oder ein Date hat. 100 Prozent Misserfolg liegt da einfach auf der Hand. Nicht ärgern lassen, Chat schließen und einen neuen eröffnen.
Und in Teilen ist dies dann auch vielleicht eine "Abwehr". Dein Chatpartner erkennt in Deinem Lebensstil die eigenen Bedürfnisse nach (hemmungslosem) barrierefreiem Sex. Er hat das moralische Kondomgebot so stark verinnerlicht, dass er PrEP als Bedrohung empfindet. Daher die starke Aggression, die eigentlich gegen sich selbst gerichtet ist.
Sexualität bei Schwulen
Ich schlucke gerne Sperma. Wirkt die PrEP in diesem Falle auch?
Ja! Ob man nun Analverkehr (egal ob a/p), Fisten oder auch Oralverkehr "bis zum Sch(l)uss" praktiziert (um ein paar Beispiele zu nennen), ist für die Wirkung der PrEP nicht relevant. Anders ausgedrückt: Bei allen sexuellen Praktiken, bei denen eine Ansteckung mit HIV möglich gewesen wäre, ist man durch die PrEP geschützt.
Wird die Wirkung der PrEP herabgesetzt, wenn ich mich öfters spüle bzw. kurz nach der Einnahme der PrEP spüle?
Nein, wie oft bzw. wie schnell Du dich nach der Einnahme der PrEP spülst hat auf die Wirkung der PrEP keinen Einfluss.
Ich nehme beim Sex auch gerne mal Chems (also Drogen) ein. Wie verträgt sich "Chemsex" mit PrEP?
PrEP (Truvada) verträgt sich mit den gängigen und bekannten Drogen wie z.B. XTC, GHB/GBL, Meph (3MMC/4MMC) oder Meth ("Tina") komplikationslos und verliert dadurch nicht seine Wirkung. Dies hat sich auch in der PROUD-Studie gezeigt, wo 44% der Teilnehmer angegeben hatten, während der Studie auch Drogen konsumiert zu haben. Im aktiven Studienarm gab es in dieser Zeit keine Neuinfektionen bei den Leuten, die PrEP eingenommen haben.
Auch werden die Drogen durch PrEP nicht in der Wirkung gehemmt oder verstärkt. Gleichwohl sollte bei neuen und unbekannten Substanzen ("Legal Highs") besonders vorsichtig vorgegangen werden und die "Safer Use"-Regeln unbedingt befolgt werden.
Sollte ein längeres Partywochenende bevorstehen bitte auch nicht vergessen, PrEP für ein paar Tage mehr bei sich zu haben... ;-)
Wie sieht die Verträglichkeit von PrEP mit Medikamenten gegen Erektionsstörungen (z.B. Kamagra/Viagra oder Androskat) aus?
Die PrEP verträgt sich mit den gängigen Medikamenten problemlos und es gibt keine bekannten Wechselwirkungen. Das gilt auch für die auf Androskat basierende "Schwanzspritze".
Auf einer (Bareback)-Sexparty hatte ich mitbekommen, dass sich einige Partygäste "mal eben so" PrEP eingeworfen haben, um so auf der sicheren Seite zu sein. Ist das auf diesem Wege sinnvoll?
Davon ist abzuraten. Zum einem kann der Zeitraum zu kurz sein, bis sich der Wirkstoff im Zellgewebe von den Schleimhäuten am Penis und Darm eingelagert hat. Zwei Stunden ist hier das Minimum, je größer der Zeitraum ist, desto sicherer ist es. Das anlassbezogene Einnahmeschema sieht zudem vor, dass mit zwei Tabletten gestartet wird und 24 und 48 Stunden später je eine weitere Tablette eingenommen wird. Wenn dieses Schema nicht eingehalten werden kann, sinkt der Schutz rapide ab.
Auf der anderen Seite sollte die Einnahme nur in Begleitung mit einem HIV-Schwerpunktarzt erfolgen, da PrEP nur dann eingenommen werden darf, wenn man noch HIV-Negativ ist. Sollte schon bei jemanden eine unentdeckte HIV-Infektion vorliegen, können sich dann ungewollt Resistenzen bilden, welche die spätere Behandlung durch Medikamente (um unter die Nachweisgrenze zu kommen) nur unnötig komplizierter machen.
PrEP und die Kosten, Generika aus dem Ausland
Was kostet PrEP auf Privatrezept in Deutschland?
Umgerechnet auf einen Monat muss man aktuell zwischen 42,90 EUR bis 69,90 EUR bezahlen, je nach Hersteller und Packungsgröße. Dazu kommen ggf. noch Kosten für die begleitenden Untersuchungen durch den Arzt.
Was kostet PrEP, wenn ich das Generika bei einer ausländischen Apotheke kaufe?
Aktuell muss man je nach Anbieter, Online-Apotheke und Bestellmenge mit Preisen ab 25 Euro pro Monat und aufwärts rechnen, die Versandkosten sind in diesen Zahlen bereits mit enthalten. Die Bestellung von PrEP aus dem Ausland verstößt aber gegen deutsches Recht und ist daher illegal.
Warum kann ich PrEP von einer ausländischen Apotheke nicht direkt nach Deutschland liefern lassen?
Die Gesetzgebung (Einfuhr von nicht zugelassenen Arzneimittel) verbietet den Import. Wenn die Sendung durch den Zoll kontrolliert werden sollte, wird die Ware beschlagnahmt und es droht dazu noch eine Strafgebühr.
Gibt es eine Alternative, um PrEP aus dem Ausland zu bestellen?
Die gibt es. Aber diese Frage dürfen wir leider nicht mehr hier auf der Webseite beantworten, da die von uns aufgezeigten Lösungswege gegen deutsches Recht verstoßen ("Werbung für in Deutschland nicht zugelassene Arzneimittel").
Gibt es einen Unterschied zwischen den verschiedenen Generika wie z.B. "Tenvir-EM" oder "Ricovir-EM"?
Bei den zwei erforderlichen antiretroviralen Wirkstoffen (Emtricitabin und Tenofovir) gibt es keinen Unterschied. Alle Generika wirken gleich gut. Unterschiede kann es aber bei den verwendeten Füllstoffen der jeweiligen Hersteller geben. Es gibt diesbezüglich ein paar vereinzelte Berichte, wonach Anwender bei einem Hersteller Magen-Darm-Beschwerden haben, die beim anderen Hersteller aber nicht auftreten.
Bei den Generika gibt es unterschiedliche Angaben über die Menge (mg pro Tablette) der beiden Wirkstoffe. Welches ist denn nun richtig?
Bei PrEP kommen die beiden Wirkstoffe Emtricitabin und Tenofovir zum Einsatz. Diese Wirkstoffe werden auf der Verpackung bzw. dem Tablettenbehälter mit "200 mg / 300 mg" oder "200 mg / 245 mg" angegeben. Die 200 mg beziehen sich auf Emtricitabin. Die 300 mg Angabe bezieht sich auf "Tenofovir Disoproxil Fumerat", die 245 mg Angabe bezieht sich auf Tenofovir Disoproxil (ohne Fumerat). Beide Varianten kommen letztendlich auf die selbe Menge Tenofovir (ohne Disoproxil und Fumerat) raus.
Das Disoproxil und das Fumerat sind beides so eine Art „Vorstufen“ von Tenofovir, was dann erst im Körper zum eigentlichen Tenofovir umgewandelt wird. Das Fumerat ist also wie so eine Art „Verpackung“. Einige Hersteller geben das Gewicht inklusive Verpackung an (300 mg), die anderen sozusagen, das Netto-Gewicht ohne Verpackung (245 mg).
Kann man der Lieferung von außen ansehen, was sich im inneren befindet?
Nein, das kann man nicht. Es ist kein Hinweis von außen angebracht, der auf den Inhalt der Lieferung schließen lassen könnte. Der Adressaufkleber lässt aber Rückschlüsse darauf zu, dass die Ware z.B. aus Indien oder Swaziland abgeschickt wurde. Und wenn man das Päckchen bzw. den dicken Umschlag schüttelt, kann man am Geräusch erkennen, dass sich gefüllte Pillendosen im inneren befinden (was aber auch Vitaminpillen sein könnten)